Stiftungsprofessur „Transformationsmanagement in ländlichen Räumen“ an der Uni Vechta

Im Jahr 2020 hat die Raiffeisen‑Stiftung für die Unterstützung der Stiftungsprofessur „Transformationsmanagement in ländlichen Räumen“ an der Universität Vechta mit einem Zeitraum von 6 Jahren eine Förderung bewilligt. Die Raiffeisen-Stiftung ist dabei Teil einer größeren Kooperation mit verschiedenen genossenschaftlichen Unternehmen und Verbänden, die diese Stiftungsprofessur fördern.

Diese Stiftungsprofessur ist Teil eines Clusters mit insgesamt vier Stiftungsprofessuren und wird die wichtige Rolle der Genossenschaften beim Transformationsprozess im ländlichen Raum mitbetrachten.

Im Februar 2022 unterzeichneten Vertreter der regionalen Wirtschaft und Politik sowie der Universität Vechta einen Kooperationsvertrag zur Einrichtung eines Forschungsclusters „Nachhaltigkeitsorientierte Transformationsforschung in ländlichen Räumen“. Ziel des Clusters ist es, Transformationsprozesse zu verstehen, zu gestalten und zu managen und damit Perspektiven für ländliche Räume und insbesondere den Nordwesten Niedersachsens im Wandel zu erarbeiten. Ein übergeordneter Nachhaltigkeitsansatz wird dabei ökonomische, ökologische, soziale und kulturelle Aspekte gleichermaßen berücksichtigen. Das neu eingerichtete Cluster dient als thematisches Zentrum für insgesamt vier Stiftungsprofessuren, die von der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer (IHK), dem Agrar- und Ernährungsforum Oldenburger Münsterland e.V. (AEF), den Landkreisen Cloppenburg und Vechta sowie den Genossenschaften im Nordwesten Niedersachsens und der Raiffeisen-Stiftung, Berlin, für einen Zeitraum von 6 Jahren finanziert werden.

Die Stiftungsprofessur, die von der genossenschaftlichen Seite finanziert wird und an der dir Raiffeisen-Stiftung beteiligt ist, hat seit Mitte 2022 Frau Prof. Dr. Paula Maria Bögel inne.

Beim Transformationsmanagement steht für sie immer der Mensch im Mittelpunkt. Gemeinschaftsorientiertes Transformationsmanagement“ ist für sie deshalb nicht nur ein Begriff, sondern er stellt auch den roten Faden ihrer bisherigen akademischen Laufbahn dar. Dies konnten alle Gäste ihrer Antrittsvorlesung im November 2022 an der Universität Vechta anschaulich erfahren.  Die Juniorprofessorin – ausgebildete Psychologin und Wirtschaftswissenschaftlerin- möchte an der Uni Vechta die Transformationsdisziplin mit Projekten vorantreiben, die die von ihr identifizierte Forschungslücke in Transformationsstudien vor allem im Hinblick auf die Einbeziehung des Individuums helfen zu schließen. Einer ihrer Schwerpunkte ist dabei der Agrar- und Energiesektor. Paula Bögel ist erst im Laufe dieses Jahres vom Institut für Technologie Karlsruhe (KIT) nach Vechta gekommen und hat bereits erste Projekte auf den Weg gebracht: Eines ihrer ersten Projekte ist eine Studie in Kooperation mit dem Genossenschaftsverband Weser-Ems e.V. Hier geht es um die Frage, wie der identitäts- und gemeinschaftsorientierte Ansatz (aus dem „BalkonNetz“) skaliert werden kann. Hintergrund ist, dass die Akzeptanz von und die Beteiligung am Bau und Betrieb regenerativer Energieanlagen vielerorts nicht sehr groß ausgeprägt ist und damit zum Bremsklotz für die Energiewende wird. Ziel des Projekts mit dem Genossenschaftsverband ist es also einen skalierbaren Ansatz für eine inklusive Energiewende zu entwickeln und dabei z.B. die Hemmnisse zu erkennen und zu überwinden, die einer größeren Akzeptanz und mehr direkter Bürgerbeteiligung bei diesem Thema im Wege stehen.