2020 hat die Raiffeisen-Stiftung entschieden, die Promotion von Frau Nicola Ekhtiari mit dem Thema „Die Übertragbarkeit des monistischen Systems der europäischen Genossenschaft (SCE) auf die deutschen Genossenschaften der Agrar- und Ernährungswirtschaft unter Berücksichtigung des Ehrenamtes“ zu fördern. Die Erkenntnisse aus dieser Promotion sind von sehr hohem Mehrwert für die Genossenschaften im Hinblick auf die ehrenamtlichen Funktionen innerhalb der Organisationen.
In der Promotion wird der Vergleich der Stellung des Ehrenamtes bzw. der ehrenamtlichen Haftung in der deutschen eG gemäß Genossenschaftsgesetz und der europäischen Genossenschaft SCE betrachtet. Ziel der Promotion ist die Herausarbeitung und wissenschaftliche Erforschung, ob das monistische System der SCE gerade für die in Deutschland gegründeten und handelnden Genossenschaften im „grünen Bereich“ geeignet ist. Denn das deutsche Genossenschaftsgesetz hat nur das dualistische System, also eine Gewaltenteilung zwischen den Leitungsorganen Vorstand und dem überwachenden Organ, dem Aufsichtsrat, in sich verankert.
Hintergrund dieser Arbeit ist die Untersuchung, ob mit den europäischen Regelungen zur SCE den Genossenschaften eine Möglichkeit gegeben wird, leichter im internationalen Handel agieren zu können, da das monistische System in vielen europäischen Ländern angewendet wird und der internationale Handel damit vertraut ist. Bei den Untersuchungen wird insbesondere die wichtige Tätigkeit des Ehrenamtes in den genossenschaftlichen Organen Deutschlands berücksichtigt und die Haftung des Ehrenamtes im monistischen System untersucht. Die Dissertation behandelt im Schwerpunkt, welche Bedeutung dem Ehrenamt im monistischen System zukommt und wie dieses gegebenenfalls in ein Gesetzgebungsverfahren münden müsste, um Haftungsfragen für das Ehrenamt in deutschen Genossenschaften zu lösen.